Zeitschrift DAS SCHÖNSTE LAND Historische Lieder aus Absolutismus Heft 2-3/2001 , Hrsg.: LpB |
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Die Schwäbische Bauernklage Der Liedtext nimmt die vielen Beschwerden der Bauern des 17. Jahrhunderts auf. Darüber hinaus ist sein Inhalt repräsentativ für die ganze Zeit des Feudalismus. Der Gefangene Christian Friedrich Daniel Schubart, der Verfasser von Text
und Melodie, ging als äußerst widersprüchliche
Person in die Geschichte ein. Politischer Journalist, Komponist
und Aufklärer sind nur einige seiner Tätigkeiten.
Seine Zeitgenossen beurteilten ihn sehr unterschiedlich.
Die Gründe für seine Inhaftierung standen im Haftbefehl:
Schubart habe es "in seiner Unverschämtheit so weit gebracht",
dass "fast kein gekröntes Haupt und kein Fürst auf
dem Erdboden sei", den er nicht in seinen Schriften auf
das "freventlichste angetastet" habe. Man müsse "durch
sichere Verwahrung seiner Person die menschliche Gesellschaft
von diesem unwürdigen und ansteckenden Glied reinigen."
Mögliche Aufgaben
Soldatenlied von Schubart "Mit zwei Studenten, die Herzog Carl ohne Weiteres ausheben ließ, gedichtet" Schon während der Regierungszeit Herzog Alexanders wurde das Militär ausgebaut. Herzog Carl Eugen schließlich hatte einen noch größeren Bedarf an Soldaten. Für eigene Feldzüge, aber auch zur Abgabe an fremde Mächte gegen Bezahlung wurden dauernd neue Rekruten gesucht. Dazu wurden zwei Mittel verwendet, die Werbung und die Aushebung. Wer einmal dabei war, wurde so lange als möglich festgehalten. Die Stimmung war zumeist sehr schlecht, da die meisten nicht freiwillig dienten. Das erste Soldatenlied, das bei Steiff unter der Überschrift "Aus der Zeit der gewaltsamen Aushebungen" aufgeführt ist, stammt aus dem Jahr 1781. Es wurde von Schubart zusammen mit zwei Studenten auf dem Hohen Asperg verfasst. Überliefert wurde es von Johann Steininger, einem Soldaten, der zur Bewachung eingesetzt war. Er teilte es Gustav Diezel mit, als dieser eine Strafe auf dem Hohenasperg verbüßte und danach ein kleines Büchlein mit den Erinnerungen Steiningers veröffentlichte, das neben anderen dieses Lied enthält. Darin erzählt er, wie Schubart Schauspiele verfasste und diese mit dem Wachpersonal und Häftlingen aufführte.
Württembergisches Soldatenlied Das Lied ist im 18. Jahrhundert entstanden. Aufgezeichnet ist es zum ersten Mal in Meiers Schwäbischen Volksliedern 1855. Ludwigsburg war eine der größten Garnisonen. Das vorliegende Lied stellt das Soldatenleben sehr freundlich dar und diente sicher auch dazu, die Soldaten mit ihrem Dasein zu versöhnen. Dennoch werden einige Aspekte unbeabsichtigt deutlich. Wenn es heißt "alle Häuslein zerrissen" wird deutlich, dass auch im 18. Jahrhundert die Zivilbevölkerung unter den Kriegen gelitten hat. "Wir kaufen das Fleisch wohl alles bei Pfund" und "wie die Fürsten, die Grafen" zeigt, dass die Soldaten auf Kosten der übrigen Bevölkerung bei Laune gehalten wurden. Mögliche Aufgaben
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